Projekt | Mehrfamilienhaus Alder |
Jahr | 2010 |
Standort | 8008 Zürich |
Art, Status | Neubau, realisiert |
Beton und Glas – eine Strassenfassade, die auffällt: Fein strukturierte Betonfertigteile filtern das Tageslicht und schaffen Privatsphäre. Auf der anderen Gebäudeseite, zur Wiese hin, maximale Transparenz. Im Inneren prägen Sichtbetonwände die ineinander übergehenden Räume. In diesem Gebäude wird Beton in seiner ganzen Sinnlichkeit inszeniert.
Bauherrschaft | Privat |
Projektleitung | Frank E. Strasser |
Bauleitung | Heinz Künzli |
Fachplaner | Heyer Kaufmann Partner AG R + B Engineering AG Sutterlüti AG W. Haas AG Andreas Rüedi Braune Roth AG Sektor4 GmbH Truecolour |
Fotografie | Radek Brunecky Roger Frei Martin Guggisberg |
Hauptnutzfläche | 846m2 |
Eine Baulücke im Seefeldquartier an privilegierter Lage: zentral und doch ruhig, südlich angrenzend an eine grosszügige Grünfläche mit schönem Baumbestand. Zur Strasse hin vermittelt eine abstrakte Fassade aus Betonfertigteilen zwischen den zwei unterschiedlichen Nachbargebäuden: einem Wohn- und einem Bürohaus, beide aus den frühen Sechzigerjahren. Die lichtdurchlässigen Fassadenelemente gewährleisten den Bewohnern ihre Privatsphäre und filtern das Tageslicht. Anders die Südfassade, die durch maximale Transparenz einen unmittelbaren Bezug zum Aussenraum herstellt. Lange, teilweise freistehende Sichtbetonwände und diagonale Sichtbeziehungen prägen die schlicht gestalteten Innenräume. Korridore gibt es nicht: man bewegt sich von Raum zu Raum.
Der nach Süden offene Horizont bietet die (im innerstädtischen Kontext seltene) Möglichkeit zur passiv-solaren Energienutzung: durch speziell lichtdurchlässige Gläser lassen sich im Winter hohe Wärmegewinne erzielen. Wände und Decken speichern die Wärme und geben sie zeitverzögert wieder ab. So wird ein geringer Heizenergiebedarf realisiert. Eingespannte und auskragende oder exzentrisch aufliegende Wandscheiben bilden ein statisches System, das ein komfortables Parkieren in der Einstellhalle ermöglicht: die Lasten werden lediglich über eine Mittelwand und zwei Stützen abgeleitet. Beton – an Ort gegossen sowie als Fertigelement erstellt – ist das dominierende Baumaterial. Differenziert bearbeitet wird ein breites Spektrum seiner Sinnlichkeit erlebbar: mit unterschiedlich glatter Oberfläche, leicht angeschliffen, intensiv poliert oder sandgestrahlt; unbehandelt oder mit grauem Schutzanstrich versehen.